Frieder Kahlert vom Theater Maskara stand ganz allein auf der Bühne und schaffte es dennoch, die Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums Sulzbach-Rosenberg mit dem Gebrüder-Grimm-Märchen „Hans mein Igel“ zu begeistern.
In der Geschichte wurde ein reicher Bauer im Dorf von den anderen Männern verspottet, weil er keine Kinder hat. Das ärgerte ihn so sehr, daß er zuhause laut ausrief: „Ich will ein Kind haben und sollt’s ein Igel sein!” Da bekam seine Frau ein Kind, das war oben ein Igel und unten ein Junge. Wegen seiner sonderbaren Gestalt wollte niemand etwas mit ihm zu tun haben. „Hans mein Igel“ verbrachte seine Kindheit, allein gelassen hinter dem Ofen, in der Stube. Alles änderte sich, als Hans sich einen Dudelsack bekam.Von nun an nahm er sein Leben selbst in die Hand. Auf einem „Göckelhahn“ reitend und den Dudelsack spielend, ließ er alles hinter sich. Für Ihn begann jetzt eine spannende Entwicklung, an deren Ende er nicht einmal mehr seine Stacheln brauchte.
Kahlert schlüpfte mit Hilfe seiner kunstvollen, selbst gefertigten Masken aus Leder in die verschienen Rollen des Stückes und wechselte dabei nicht nur blitzschnell das Bühnenbild, sondern auch Stimme, Mimik und Körperhaltung und verlieh so jeder Figur einen eigenen Charakter. Dazu passend setzte er neben seiner Stimme zahlreiche Instrumente ein, die er mit Hilfe einer „Loop-Station“ ins Theaterstück einfügte, so dass die Schülerinnen und Schüler schnell vergaßen, dass sich hinter dem Igel, dem König oder der Prinzessin immer dieselbe Person verbarg. Selbst die erwachsenen Zuschauer staunten, was Frieder Kahlert als einzelner Schauspieler auf die Bühne zauberte. Rundum ein gelungener und unterhaltsamer Vormittag mit einem lebendigen und spannenden Kindertheater.